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Der Sommer, der uns gehörte

  • Autorenbild: Jan Schäf
    Jan Schäf
  • 23. Aug.
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Sept.

Ich weiß nicht, ob ich tragen kann

Wenn du älter wirst

Dein Gesicht ernster, dein Lachen

Sich im Halbschatten verliert

Wenn deine Haare kürzer und grauer werden

Und die Kleider, die du trugst, ich

In einem Karton im Keller finde


Der Baum, unter dem wir uns küssten

Liegt jetzt im überwuchernden Gras

Alter Geruch von Lagerfeuer

Erinnerungen an Flammen

Die aus uns schlugen

Ich weiß, Liebe ist verengende Zeit

Die sich aufgemacht, uns einzuholen


Die Wolken, unter denen wir standen

Sind vertrieben

Dort über dem Berg, grau und rot

Als ein Bild deiner Augen und deines Mundes

Vor Jahrtausenden


Später, wenn das Gras

Das über unseren Gräbern wächst

Als ein Bett für zwei, die sich an Stellen berühren

Dringt tief aus Erde ein Seufzer, ein Stöhnen

Erwacht für einen Augenblick der Sommer

Der uns gehörte


(2025)

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