Wer sind wir in den Zeiten
in den Zeiten im Leiden
wenn Krankheit uns überzieht, wie ein
dunkler großer Trieb, wie ein Hotel
jetzt ohne Gäste, wir aber suchen in ihm
weiter, die Vergnügungen, die Feste
doch unerwartet der Dieb, der nahm
was wir lieben: die Nächte, den Tanz
Berührungen, das Verschieben
Jetzt nur noch der Wind durch den
alten Ort, alles erzählt Lügen
die Gäste sind fort und du stehst benommen
vor denen, die nicht mehr kommen
Bleibt nur noch eins: die Tür abzuschließen
nach anderem zu streben, neues zu gießen
was du vorher gar nicht gesehen
Wer sind wir in den Zeiten
Blieben wir stehen
(2024)
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