Ich flüchtete in Zeilen
- Jan Schäf

- 2. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Vor einer nicht mehr existenten Tür
Du rauchtest eine Zigarette, ich stand
Beklommen hinter dir, im Gegenlicht
Von deiner Silhouette
Ich war so ganz in deinem Bann
Nun gut, ich war ein junger Mann
Es war Verlangen, deine bloße Form zu schau’n
Ich wollte Kriege führen, Königreiche bau’n
Doch, ich tat nichts dergleichen
Ich flüchtete in Zeilen, die diese Form
Für mich beschreiben. Da diese Form
Von dieser Zeit geschieden, hab’ ich sie
Mir in jenen Zeilen aufbewahrt
Und während Nachtzugs Durchfahrt
Sehe ich in einem Fenster
Dein junges Lächeln, für einen kurzen
Augenblick, und wehre, winde mich, im
Wirren heraufbeschworener Gespenster
Die ohne Rücksicht über meine Seele fahr'n
Wo meine Seele doch noch immer
Deine Gegenwart bejah’n
(2025)



Kommentare