Ich erkenne diesen Ort wieder, doch hat er
heute einen anderen Charakter. Andere
Menschen, andere Gespräche, neue Lieder
Aber irgendwie alles noch da, dieser
Frieden, der selbst beim Anblick der Wellen
am Abend die Welt teilt, in die
die alles nehmen, die, die alles mieden
Und doch sind längst neue Geschichten
geschrieben, vielleicht mit Ähnlichkeit
Ähnlich weit. Ähnliche Eitelkeit, auch in mir
Ich lehne am Geländer der Seebrücke ins Meer
Wellen schaukeln Müll und Möwen hin und her
da sehe ich dich als Spiegel im Wasser
ich wende mich um, doch
es ist nur ein Widerschein, darauf eine Art
Siegel. Und mir wird plötzlich bewusst
du bist nicht mehr mein. Weit draußen
wo das Meer in den Himmel übergeht
ist es noch alles präsent, wie die Schrift
die auf einem Warnschild, selbst Stürme
übersteht …
Ich verlasse diesen Ort. Nein, Zeit heilt
keine Wunden. Erinnerung ist wohl etwas
das bleibt, in uns, für immer gebunden
(2024)
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