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Monstera

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Es ist ihr letzter Tag auf der Erde, sagte

der Wissenschaftler zum anderen. Diese Menschen

haben die große Ehre, sie fliegen für uns

zu den Sternen. Sie werden uns nahe sein, ja

in Herzen und Gedanken, während sie sich für immer

von unserer Welt schneller und schneller entfernen.


Wärst du jetzt an ihrer Stelle, was wäre

dann dein Gefühl? Erhaben, Glücklich, voller

Neugier oder wären das Herz und die Sinne

einfach nur kühl? Bei mir wäre es Glück.

Ich bin ein Mensch des Neubeginns, ich werfe

keinen Blick zurück. Und bei dir? Ich, nun ich

bliebe gern hier. Auf diesem alten schönen Ball

mich zieht es nicht ins All. Aber wäre ich

an deren Stelle dort. Ich wollte so schnell

wie möglich fort. Denn nichts ist schlimmer

als wenn man wartet, bevor man startet

In das Unbekannte. Lieber jetzt als gleich

Lieber heute als morgen. Denn, sonst könnte

man sich noch etwas vom Alten borgen.


Die beiden sehen sich mit dem Verständnis

des Gelehrten an, stellen dann die Instrumente ein

damit das Raumschiff mit den Astronauten starten kann.


Ich öffne die Augen, ein Feuerschein in

meinem Gesicht, die Schwerkraft überwindend

die Geschwindigkeit des Raumschiffs nähert sich

dem Licht. Ich sehe aus dem Fenster, die Erde

ist bald nur noch wie eine Apfelsine, ich sehe Lea an

sie hat Tränen in den Augen, die auf mich zukommen

wie eine tödliche Lawine. Die mich für alle Zeit begräbt

Da erwache ich, ich freue mich, ich freue mich

der Monstera, die in meiner Wohnung steht.

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