Stumm steht der Wald
vor dem Stern
am Ende des Sommers
Schatten werden länger
Geruch von Sonnencreme verfliegt
auf dem Wasser schwimmen
die ersten Blätter
ein vergessener Ball liegt
neben einer Bank mit Blick
auf den See.
Meine Gedanken hängen bei
dem was ich las, am Beckenrand dein
hypnotisierter Blick auf das Glitzern
des sonnenseligen Wassers
am Abend fällt Regen zwischen
die hohen Häuser
Nachbarn aus Arabien
braten Fleisch bis in die Nacht
denke ich an die langen Sommer
meiner Kindheit.
Oh, mir fehlt der Rausch allerorten
die Sehnsuch nach dem Loslassen
dem Trennen vom Ufer
dem Rennen ins Niemandsland
mir fehlen die Abende an weißen
Tischdecken, die Abende mit
Wein und wildem Haar im Wind
das sich zwischen klebligen
Lippen verfängt, während mein Herz
auf den Grund von allem fällt.
Jetzt sehe ich in den Regen
und die Zeilen sie schwimmen
salzig auf dem Papier
ich wollte klarer werden
wurd es aber nicht
ich wollte ohne Leere leben
doch, sie blieb
der Herbst, ja, ich sehne ihn
mit schmerzender Gewissheit
werd ich ihm ins Gesicht blicken.
(2021)
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