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Ade

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Aktualisiert: 24. Okt. 2021

Stumm steht der Wald

vor dem Stern

am Ende des Sommers

Schatten werden länger

Geruch von Sonnencreme verfliegt

auf dem Wasser schwimmen

die ersten Blätter

ein vergessener Ball liegt

neben einer Bank mit Blick

auf den See.


Meine Gedanken hängen bei

dem was ich las, am Beckenrand dein

hypnotisierter Blick auf das Glitzern

des sonnenseligen Wassers

am Abend fällt Regen zwischen

die hohen Häuser

Nachbarn aus Arabien

braten Fleisch bis in die Nacht

denke ich an die langen Sommer

meiner Kindheit.


Oh, mir fehlt der Rausch allerorten

die Sehnsuch nach dem Loslassen

dem Trennen vom Ufer

dem Rennen ins Niemandsland

mir fehlen die Abende an weißen

Tischdecken, die Abende mit

Wein und wildem Haar im Wind

das sich zwischen klebligen

Lippen verfängt, während mein Herz

auf den Grund von allem fällt.


Jetzt sehe ich in den Regen

und die Zeilen sie schwimmen

salzig auf dem Papier

ich wollte klarer werden

wurd es aber nicht

ich wollte ohne Leere leben

doch, sie blieb

der Herbst, ja, ich sehne ihn

mit schmerzender Gewissheit

werd ich ihm ins Gesicht blicken.

(2021)


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