Bei den Palästen des Sandes
saß ich unter der Sonne, der Wind
blies über die Dünen der
heranwachsenden Wüste, plötzlich
eine Kolonne. Krieger, zogen stumm
an mir vorbei, Licht spiegelte sich
in ihren Helmen und Schildern
doch, ein Blick, wurde mir
nicht zuteil
War ich der Geist oder sie
die Fata Morgana aus älteren Tagen
Zogen sie oder ich ein, in ältere
Sagen? Der heulende Wind legte sich
bald, wieder war ich allein – bin ich
auch so alt? Die Tempel hinter mir
begannen zu glühen, ich fragte mich
wann sind sie schön?
In der Zeit von aufstrebenden
Reichen oder jetzt, da sie
im Abendlicht bleichen?
Hat das Versinken nicht sein eigen
Reiz, ist das Verlassene nur trauernder
Geiz oder sagt es doch mehr über uns
aus? Ist das Verlassene nicht das
verborgene Haus, in dem wir in unseren
Fantasien schweifen – in dem wir
nach unseren Wunschträumen greifen?
(2024)
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