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Das verborgene Haus

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Bei den Palästen des Sandes

saß ich unter der Sonne, der Wind

blies über die Dünen der

heranwachsenden Wüste, plötzlich

eine Kolonne. Krieger, zogen stumm

an mir vorbei, Licht spiegelte sich

in ihren Helmen und Schildern

doch, ein Blick, wurde mir

nicht zuteil


War ich der Geist oder sie

die Fata Morgana aus älteren Tagen

Zogen sie oder ich ein, in ältere

Sagen? Der heulende Wind legte sich

bald, wieder war ich allein – bin ich

auch so alt? Die Tempel hinter mir

begannen zu glühen, ich fragte mich

wann sind sie schön?

In der Zeit von aufstrebenden

Reichen oder jetzt, da sie

im Abendlicht bleichen?


Hat das Versinken nicht sein eigen

Reiz, ist das Verlassene nur trauernder

Geiz oder sagt es doch mehr über uns

aus? Ist das Verlassene nicht das

verborgene Haus, in dem wir in unseren

Fantasien schweifen – in dem wir

nach unseren Wunschträumen greifen?


(2024)




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