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Ich wolle Leichtigkeit, nicht Schwere

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Da trat ich durch die Tür

Des alten Weibes

Sie saß am Kamin und

Lachte sich des Leibes


Sie sagte: Tritt herein

Mein junger Mann. Ich sah sie dann

Mit großes Augen an, denn

Die Jugend habe ich doch


Längst durchschritten, so sah ich

Mich inmitten unbekannter Dinge

Und vor mir ebendiese alte Frau

Das Haar nicht grau, nein


Schwarz und glänzend und in

Momenten, die mir nicht behagten

Ließ sie mir durch Blicke

Manches sagen. Sie fragte mich


Was ich begehre, ich sagte ihr

Ich wolle Leichtigkeit, nicht Schwere

Da zeigte sie zur Hüttendecke und

Sprach: Die Schwere ist was


Uns bedecke, die Leichtigkeit

Stellt sich dann ein, nachdem

Der Widerschein der Kindheit uns

Aus dem Herzen neu entfließt


Doch das sei sehr gefährlich

Weil, nach einem Augenblick

Die Schwere sich erneut und

Manchmal umso heftiger ergießt


Leb deshalb besser mehr im Heute

Was mich nicht unbedingt erfreute

Doch nahm ich an, denn meine Not

War groß. Sie sagte weiter:


Was du gestern hattest und

Vielleicht am Morgen wieder

Sprießt, das lass für heute

Besser los


(2025)

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