Der Morgen liegt in seinem nebligen Bett
Bäume öffnen widerwillig die Augen
Die Krähen bei ihrem üblichen Geschwätz
Unbeteiligt wie immer die Tauben
Wege liegen noch ratlos im Land
Der Weltenbaum raschelt verwegen
An einer Bank flattert ein Absperrband
Das Land atmet nächtlichen Regen
Aus den Bergen steigen Geister empor
Der Kirchturm verkündet das Heil
Die Menschen singen im schläfrigen Chor
Und greifen nach dem täglichen Seil
Doch, das Atmen und Brausen der Welt
Scheint diesen Tag kaum zu berühren
Mein Frühstück bezahle ich mit digitalem Geld
Und lass mich alsbald vom Alltag verführen
(2022)
Das spricht mich total an. Der Tag ist der Tag, der braucht uns nicht. Die Natur existiert gern auch ohne uns. Und die Menschen? Tja, die suchen die Seile... und singen wenigstens noch, wenn auch schläfrig. Liebe Grüße von Gabi W.