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Januarmorgen

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Der Morgen liegt in seinem nebligen Bett

Bäume öffnen widerwillig die Augen

Die Krähen bei ihrem üblichen Geschwätz

Unbeteiligt wie immer die Tauben


Wege liegen noch ratlos im Land

Der Weltenbaum raschelt verwegen

An einer Bank flattert ein Absperrband

Das Land atmet nächtlichen Regen


Aus den Bergen steigen Geister empor

Der Kirchturm verkündet das Heil

Die Menschen singen im schläfrigen Chor

Und greifen nach dem täglichen Seil


Doch, das Atmen und Brausen der Welt

Scheint diesen Tag kaum zu berühren

Mein Frühstück bezahle ich mit digitalem Geld

Und lass mich alsbald vom Alltag verführen


(2022)

16 Ansichten1 Kommentar

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1 Comment


Gabriele Wiesner
Gabriele Wiesner
Jan 14, 2022

Das spricht mich total an. Der Tag ist der Tag, der braucht uns nicht. Die Natur existiert gern auch ohne uns. Und die Menschen? Tja, die suchen die Seile... und singen wenigstens noch, wenn auch schläfrig. Liebe Grüße von Gabi W.

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