Sturmnacht
- Jan Schäf
- 18. Jan. 2022
- 1 Min. Lesezeit
Ein Wagen mit grauschwarzen Pferden
Heran kommt er als nächtlicher Sturm
Vom Blitz erhellt ein Kutscher
Ich schlafe in meinem Turm
Voraus stobt der Regen aus hetzenden Leibern
Aus Nüstern quillt vulkanischer Staub
Die Trägheit der Seele, die Taubheit des Tages
Es treibt auseinander wie Laub
Ihr Geister, Dämonen und andere Blender
Ihr fahrt durch die Städte, ihr fahrt durch die Länder
Und greift nach der Menschen Raum
Ihr greift nach den Türen und greift nach dem Fenster
Erobert auch meinen Traum
Als großer Verheerer gebärden sie sich
Mit Peitschen und Trampel und Horn
Durchfährt es die Ohren
Durchfährt es die Herzen
Mit alles verschlingendem Zorn
Als später die Stille zurück als ein Tröpfeln
Die Reste des Tobens verhallen
Nur ganz in der Ferne ahnt man es noch
Den Wagen des Lichtes, die Räder des Donners
Und ich in des Kutschers Krallen
(2022)
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