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Vor deinem Thron

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Ich lege meine Hände vor deinen Thron

Meine Hoffnung reicht als Stille aus der Nacht

Ich erbitte deine Zuwendung als Lohn

Auch wenn ich es nur zum Nikodemus gebracht


Doch ist meine Demut nur Illusion?

Ist mein Knien vor dir, ein Kniefall ins Nichts?

Meine Vorfahren warfen den Glauben davon

Für mich keine Frage mehr des Verzichts


An einem Tag voller Zweifel, dein Zwinkern

Ein Lichtstrahl fiel durchs Kirchenfenster

Ich war in Gedanken beim Überwintern

Zwischen Abgründen ein ewiger Pendler


Danach schlug ich dein Buch auf wie Faust

Fragte mich: kann ich das Wort so hoch loben?

Und wenn ja, ob du mir überhaupt traust?

Wenn mein Blick zu dir, so unstetig erhoben


Ich vermeinte von dir einen düsteren Blick

Glaubte an deine abweisende Hand

Du schicktest mich in die Stürme zurück

An die Küsten eisiger Leere verbannt


So lag ich allein in der Höhle meiner Selbst

Hörte das stete Tropfen der Gedanken

Alsdann reichtest du mir deinen Kelch

Und die Tore meines Scheins schwanden


Manchmal, am Mittag, in deinem Haus

Eine Flamme flackert in die Stille

Breite ich mich vor deiner Freundlichkeit aus

Und du nimmst mich zurück in deine Mitte


(2023)

17 Ansichten1 Kommentar

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1 komentarz


Gość
13 mar 2023

das ist wirklich ergreifend

Polub

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