Warum fehlen uns die Worte
An jedem Tag wie neu
Wir sehen doch die gleichen Orte
Doch spinnen nun das Gold zu Heu
Ich weiß, wir sind sehr alt geworden
Die Tragik jeder guten Zeit
Wie Wein von ausgesuchten Sorten
Lag unser Wort, im Keller der
Verlegenheit
Dem Wort, das fehlte, fehlte nicht die Gier
Aus Übermut erloschen alte Kerzen
Wir trafen uns auf Schlachtfeldern im hier
Und mit uns zog der Herr der Schmerzen
Danach blieb oft ein müdes Lächeln über
Doch das entspricht kaum unserem Sein
So luden wir den liebgewonnenen Lügner
Begannen als der Drache, der wir sind
Uns gegenseitig anzuspeien
(2022)
DANKESCHÖN – voll den Nagel auf den Kopf getroffen – und durch Deine Lyrik fühlt es sich neben der Wehmut auch noch nach etwas verzeihenden durch Deinen Reim an – so ganz anheim.