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Warum fehlen uns die Worte?

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Warum fehlen uns die Worte

An jedem Tag wie neu

Wir sehen doch die gleichen Orte

Doch spinnen nun das Gold zu Heu


Ich weiß, wir sind sehr alt geworden

Die Tragik jeder guten Zeit

Wie Wein von ausgesuchten Sorten

Lag unser Wort, im Keller der

Verlegenheit


Dem Wort, das fehlte, fehlte nicht die Gier

Aus Übermut erloschen alte Kerzen

Wir trafen uns auf Schlachtfeldern im hier

Und mit uns zog der Herr der Schmerzen


Danach blieb oft ein müdes Lächeln über

Doch das entspricht kaum unserem Sein

So luden wir den liebgewonnenen Lügner

Begannen als der Drache, der wir sind

Uns gegenseitig anzuspeien


(2022)

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1 Comment


Kerstin Deutsch
Kerstin Deutsch
Mar 17, 2022

DANKESCHÖN – voll den Nagel auf den Kopf getroffen – und durch Deine Lyrik fühlt es sich neben der Wehmut auch noch nach etwas verzeihenden durch Deinen Reim an – so ganz anheim.

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