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Das Blut der Palme

Autorenbild: Jan SchäfJan Schäf

Aktualisiert: 5. März 2024

Monikas Lied


(Auftakt zu einem Langgedicht über Monika Mann? Entwurf.)


1.

Leere, ist sie das Vorzimmer des Abschieds?

Wo sind sie hin, all die Dinge, die eben noch waren?

Die Wellen, schlagen sie nicht noch immer gegen die Felsen?

Tausendmal gehört, tausendmal gesehen, ach, wie die Zeiten


Doch vergehen und tragen die lilienbleichen Kissen

Über Länder und Meere, breiten sich unter dem Haupt

Der Heere mit Blick auf die Riesen Faraglion

Wie das Zimmer hinter ihr, mit seinem fernen Ton


Es bleibt gekehrter Boden und eine Frau an der Verandatür

Sie hat die nächste Zigarette schon, ihr Dasein ganz im hier

Entflieht ihrem Mund die Zeit, sie weiß, es ist soweit

Da an der Tür wartet ein Mann, mit unruhigem Blick


2.

Ich halte mich zurück, nicht in jedem wohnt Süden

Ahne ich, was sie verlor, was ihr das Echte war: echte Liebe

Echter Topor. Die Welt des Fischers. Die Freiheit des Meeres.

Ist es das, was mich so berührt? Doch – ich bin nicht echt


Wie soll ich sie deshalb verstehen? Was verbindet uns?

Schwer fiel uns Glück? Unerkannt blicken wir stets zurück?

Nein, wir beide, das weiß ich, schätzen den Augenblick

Und lieben die Leere danach, wenn er vergeht


Was man selbst kaum versteht, soll doch ein neuer Traum

Gewissen Entflammen. Blut der Palme im Zeichen ihres Namens

Der stiehlt. Ich führe sie aus dem Zimmer, führe sie aus

Einem: FÜR IMMER, das auf den ganzen Menschen zielt


Ja, die Leere ist das Vorzimmer des Abschieds


(2024)

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